Netzwerken auf den Buchmessen – wie du das Beste aus deinem Besuch auf der Leipziger Buchmesse und Frankfurter Buchmesse machst

Warum es sinnvoll ist, dich auf den Besuch einer der großen Buchmessen in Leipzig und Frankfurt gut vorzubereiten und wie du für dich ein optimales Ergebnis erzielst

Gastbeitrag von Tom Oberbichler


Warum gibt es überhaupt Buchmessen?

Die Buchmessen erfüllen mehrere Funktionen. Einerseits dienen sie als Möglichkeit für die Verlage ihre Neuerscheinungen – die oft zeitlich an die Termine der beiden großen Buchmessen in Frankfurt und Leipzig angepasst sind – einem großen Publikum zu präsentieren. Die ganze Öffentlichkeitsarbeit der Buchmessen nutzt der Werbung für die neuerschienen Bücher und die Werbung für die neuerschienen Bücher nutzt der Öffentlichkeitsarbeit der Buchmessen.

Die zweite wesentliche Funktion der Buchmessen ist es, die unterschiedlichen Unternehmen und Menschen, die in der Buchbranche arbeiten, zur gleichen Zeit am gleichen Ort zusammenzubringen. Kooperationen werden besprochen, gestartet oder auch beendet. Verträge werden abgeschlossen. Die einzelnen Mitspieler:innen wie Autor:innen, Agent:innen, Lektor:innen, Verleger:innen können sich miteinander austauschen. Neue Entwicklungen und Ideen werden vorgestellt. Für internationale Verlage bieten die großen Buchmessen ein Portal in den deutschsprachigen Markt.


Was unterscheidet die beiden großen Buchmessen von allen anderen Buchmessen im deutschsprachigen Raum?

Die Frankfurter Buchmesse – sie ist die größte, was Ausstellungsfläche und Anzahl der Aussteller:innen betrifft – und die Leipziger Buchmesse sind um so vieles größer als alle anderen Buchmessen im deutschsprachigen Raum, dass sie einen eigenen Charakter haben.

Die BuchBerlin, die sich gerne als drittgrößte Buchmesse in Deutschland präsentiert nimmt mit ihrer ganzen Ausstellungsfläche nur den Teil eine der Hallen in Leipzig ein, von Frankfurt ganz zu schweigen.

Es gibt in Leipzig und Frankfurt ein vielfaches an Aussteller:innen und hundertausende Menschen besuchen diese Messen.


Was haben Leipziger Buchmesse und Frankfurter Buchmesse gemeinsam, was unterscheidet sie?

Die Frankfurter Buchmesse ist eine Tochterfirma des Börsenvereins des deutschen Buchhandels. Sie ist konservativ und traditionell. Die Leipziger Buchmesse ist ein Privatunternehmen und offener in ihrer Gestaltung. Durch die zeitgleich stattfindende ComicCon ergibt sich eine starke Präsenz von Cosplayern und ein viel bunteres Gesamtbild – in Frankfurt dominieren dunkle und gedeckte Farben.

Die Preise für die Messestände sind in Frankfurt mehr als doppelt so hoch wie in Leipzig, sodass in Leipzig inzwischen viele unabhängige Autorinnen und Autoren die Möglichkeit nützen ihre Bücher auf einem Gemeinschaftsstand mit anderen, die im Selfpublishing veröffentlichen, zu präsentieren.

Die Leipziger Buchmesse bietet nach Genres geordnete Bereiche an, während in Frankfurt die großen Publikumsverlage und auch die Selfpublishing-Dienstleister und -Autor:innen genreunabhängig alle in einer Halle konzentriert sind.


Von Zielen und Zielgruppen

Wie in allen Bereichen deines Lebens als Autor oder Autorin ist es hilfreich, dir deine Ziele klar zu machen und deine Zielgruppe(n) zu definieren, wenn du eine der großen Buchmessen besuchen willst.

Möchtest du deine Bücher vor Ort verkaufen, brauchst du einen eigenen Stand oder musst dich bei anderen Aussteller:innen einmieten. Das lohnt sich für dich dann, wenn du schon eine entsprechende Reichweite erzielt hast und deine Zielgruppe = deine Leser und Leserinnen auch auf die Buchmesse kommen.
Das bietet sich für die meisten von uns vor allem für die Leipziger Buchmesse an. Da seit diesem Jahr der Buchverkauf direkt am Stand möglich ist, kann sich so ein Messeeinsatz nicht nur amortisieren, du kannst sogar daran verdienen.
Das gilt in erster Linie für Romanautor:innen. Gerade im Fantasy- und Science-Fiction-Bereich und bei Romance ist das Angebot und auch die Nachfrage am größten. Für Sachbuchautor:innen steht in der Regel das Netzwerken im Mittelpunkt.

Steht für dich der Kontakt mit anderen Autor:innen und Dienstleister:innen im Mittelpunkt, dann solltest du dafür jeweils die ersten Tage der Messen einplanen.
Am Samstag herrscht da wir dort ein massives Gedränge und der Publikumsansturm ist enorm. Für ruhige Gespräche ist da meist weder Raum noch Zeit. Der Sonntag kann auch noch sehr voll sein, am Nachmittag wird es wieder ruhiger. Bedenke, dass viele deiner Ansprechpartner:innen vielleicht am Wochenende gar nicht mehr vor Ort sind.


Deine zwei Communities – Fans und Kolleg:innen

Für deinen Erfolg als Autor oder Autorin sind zwei Communities von großer Bedeutung: Deine Leser und Leserinnen, deine Fans und deine Kollegen und Kolleginnen.

Gerade in Leizpig sind wirklich sehr viele Selfpublishing-Autor:innen vor Ort, mit eigenem Stand oder als Besucher:innen. In Frankfurt sind auch viele anwesend, jedoch weitaus weniger.

Wen willst du treffen? Mit wem willst du dich austauschen? Auf welche Messe kommen deinen Leser und Leserinnen tatsächlich? Diese Fragen musst du dir ehrlich beantworten, um deine Messebesuche entsprechend zu planen.


Geplant oder spontan

So wie bei der Frage: „Plotten oder einfach drauflos schreiben?“ scheiden sich bei dieser Frage die Geister. Tatsache ist, dass du für ein Treffen mit bestimmten Personen Termine brauchst, weil sie sonst keine Zeit für dich haben könnten. Je konkreter du dir überlegst, mit wem du was besprechen willst, um so effektiver kannst du deine Zeit nutzen.

Ich lege dir ans Herz: Mach dir nicht zu viele Termine aus! Ich spreche da aus eigener Erfahrung. In meiner Zeit im Vorstand des Selfpublisher-Verbands hatte ich an jedem Messetag 8 – 10 Termine. Das ist ein Schlauch und sehr anstrengend.

Seit ich in eigener Sache auf den Messen unterwegs bin, mache ich mir nicht mehr als drei Termine pro Tag aus und die Messewochenenden halte ich mir terminfrei. So habe ich genug Freiraum, um auch in Ruhe stehen bleiben zu können, wenn ich Bekannte, Freund:innen, Kund:innen oder Partner:innen treffe. Am Samstag bin ich dann weit weg von der Messe, spaziere durch die Stadt oder arbeite an eigenen Projekten, während in den Hallen der Messewahnsinn tobt.

Es geht nicht darum zu planen oder spontan zu sein – es geht darum, dass du so planst, dass du spontan sein kannst.


Treffpunkte

Es gibt auf jeder Messe Treffpunkte, ich könnte auch sagen: Oasen in der Wüste der Anonymität.

Das sind zum Beispiel der Stand des Selfpublisher-Verbands oder die Stände der großen Selfpublishing-Dienstleister wie Amazon KDP, Nova MD oder BoD. Dort ist die Chance auf bekannte und freundliche Gesichter zu treffen sehr groß.

Es tut einfach gut solche Anlaufpunkte zu haben, in der Fülle von Angeboten und Menschen unter denen du unterwegs bist. Sie eignen sich auch gut, um dich gezielt mit anderen zu treffen.


Mobil oder eigener Stand

Einen eigenen Stand zu haben – auch, wenn er in Gemeinschaft mit anderen Autor:innen ist –, hat seine Vor- und Nachteile.

Neben der Kostenfrage geht es vor allem darum, was du mit deinem Messebesuch erreichen willst. Kontakt zu Fans und Bücher verkaufen steht für dich im Vordergrund? Dann wirst du, je nach Budget und Reichweite entweder einen Stand brauche oder ein Meet & Greet bei einem der Anbieter buchen müssen.

Das Netzwerken, das Kontakte knüpfen, das Beziehungen vertiefen mit Kolleg:innen und Partner:innen ist dir besonders wichtig? Dann bist du ohne Standbetreuungspflichten besser aufgehoben.


Das richtige Maß finden

Ich bin mir sicher, auch bei dir werden viele Elemente mitspielen und du darfst den Mix finden, der zu dir passt. Gerade eher introvertierte Persönlichkeiten dürfen sich angesichts der vielen Menschen gut schützen und entsprechend Vorsorge tragen.

Grundsätzlich spricht vieles dafür, dir einmal selbst ein Bild vor Ort zu machen und dir die Leipziger oder Frankfurter Buchmesse für einen oder zwei Tage anzusehen, um dann eine gute Entscheidungsgrundlage für dein nächstes Messejahr zu haben.


Sich selbst ehrlich einschätzen

Das brauch ich dir nicht zu sagen: Sei ehrlich mit dir selbst! Wenn dir große Menschenansammlungen suspekt sind, dann bleib den beiden Messen am Wochenende fern.

Wenn du mit deinen Büchern noch nichts verdienst und gerade so deine Kosten wieder erwirtschaftest, dann ist es noch zu früh für einem eigenen Stand. Außer du willst dir das (zum Geburtstag) schenken. 😊

Bedenke, dass Messetage immer recht anstrengend sind. Es sind nicht nur die vielen Menschen, auch die Luft in den Hallen ist nicht wirklich angenehm.

Wenn du nicht direkt vor Ort wohnst, lohnt es sich in meiner Welt immer ein Quartier zu buchen, um nicht noch zusätzliche An- und Abreisebelastungen zu haben. Auch der Verkehr ist an den Messetagen stark ausgelastet, egal, welches Verkehrsmittel du benutzt.


Vorbereiten und Nachfassen

Eine gute Vorbereitung erhöht deine Chancen den Messebesuch erfolgreich zu gestalten gewaltig. Ohne die entsprechende Nachbereitung, das Nachfassen nach der Messe kann so ein Einsatz allerdings auch schnell wieder verpuffen.

Sprich über deine Erlebnisse, in einem Blogartikel, einem Newsletter, einer Podcast-Folge.

Schreib den Menschen, mit denen du vor Ort Kontakt hattest und vertiefe die Beziehung.

Ganz wichtig: Halte, was du versprochen hast – und zwar zeitnah. 😊


Und jetzt du

Achte auf die unterschiedlichen Aspekte, mach dir deine Ziele klar und überlege dir, wo du deine Zielgruppe treffen kannst. Mache eine Ist-Analyse deines Autor:innendaseins. Wo stehst du? Und dann plane deinen ersten Messebesuch bzw. optimiere deinen nächsten.

Ich persönlich lege viel Wert auf strategisches Beziehungsmanagement und Messebesuche können dabei eine bedeutende Rolle spielen.

Das ist eines der Themen mit denen sich die Teilhehmer:innen in den Mission Bestseller online Buchmarketing-Bootamps (Partnerlink), die zweimal im Jahr organisiere und leite, intensiv eingehen.

Vielleicht treffen wir uns dort? In Frankfurt oder Leipzig können wir dann unseren Kontakt vertiefen. Ich werde auf jeden Fall da sein. Außer am Samstag, da bin ich anderswo.

Herzliche Grüße und:
Ran an die Tasten!

Tom



Tom Oberbichler ist Autor, Buchmentor, Kommunikationstrainer und Philosoph.

Foto: © Sabine Starmayr

Wenn Tom nicht gerade selbst Bücher über Persönlichkeitsentwicklung oder Buchschreiben und Buchmarketing schreibt, arbeitet er mit Autorinnen und Autoren in 1:1 Mentoring-Programmen, veranstaltet online Schreib- und Buchmarketing-Bootcamps und leitet Online-Workshops zu vielfältigen Themen rund um das Schreiben, Veröffentlichen im Selfpublishing und Vermarkten von Büchern. Im Mission Bestseller Podcast behandelt Tom alleine und mit Gästen wesentliche Themen rund um das Selfpublishing von Büchern.

Von 2019 bis 2020 arbeitete Tom im Vorstand des Selfpublisher-Verbands – erst als Geschäftsführer, dann als 1. Vorsitzender.

https://mission-bestseller.com



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Sichtbarkeit für dein Thema: Wie du zu einem Gastartikel oder Podcast-Interview kommst

Du möchtest nicht nur über deinen eigenen Blog Sichtbarkeit für dein Thema bzw. dein Angebot / Produkt generieren oder hast möglicherweise noch gar keinen eigenen Blog? Dann können Gastartikel und in weiterer Folge auch Podcast-Interviews für dich interessant sein. Nur: Wie kommst du dazu?

Ausgangspunkt für diese Frage war bei mir, dass ich als Grafikdesignerin zwar einen eigenen Blog habe. Mein letztes Jahr veröffentlichtes Buch „10 Wochen zu früh“ ist jedoch kein Expert*innen-Buch zu diesem Thema – es passt also inhaltlich nicht unbedingt auf meinen Blog. Somit habe ich nach einem Weg gesucht, wie ich anderweitig Sichtbarkeit dafür bekommen kann.

Hinweis: Wenn du von Jannekes Adventskalender „24 Days of Blogging“ kommst, kannst du direkt zu Punkt 2 springen.

2 Möglichkeiten, um passende Blogs und Podcasts zu finden

Kurz gesagt gibt es zwei Möglichkeiten, um passende Blogs und Podcasts zu finden:

  1. Du nimmst dir die Zeit und recherchierst mit den entsprechenden Stichwörtern selbst. (Oder lässt jemanden für dich recherchieren, wenn du diesen Teil auslagern möchtest.) In meinem Fall sind das zum Beispiel Stichwörter wie „Mamablog“ oder „Unternehmerin Mama“ kombiniert mit „Gastartikel“ bzw. „Gastbeitrag“.
  2. Du fragst ganz einfach deine Community, welche Blogs sie lesen bzw. welche Podcasts sie hören, die irgendeinen Zusammenhang mit deinem Thema haben. Dafür kannst du die verschiedensten Formate nutzen bzw. ausprobieren – seien es Posts, Storys, Reels, Videos, … Hier gibt es zwei Vorteile: Du sparst dir Zeit und bekommst außerdem Interaktionen auf deinem jeweiligen Social-Media-Kanal oder mit deinem Newsletter.

Falls du dir jetzt die Frage stellst, ob das auch wirklich funktioniert: Innerhalb der letzten 13 Monate habe ich 2 Gastartikel veröffentlicht, wurde für 3 Podcasts und 1 YouTube-Serie interviewt und war bei 2 Insta-Lives als Gast dabei. (Und da wären noch mehr Möglichkeiten gewesen, wenn ich sie zeitlich untergebracht hätte.) Mehr Infos dazu und die entsprechenden Links findest du auf meiner Unterseite „Sichtbarkeit in Presse & Medien“.


Wie geht es dann weiter?

Du hast nun also zu deinem Thema passende Blogs und Podcasts gefunden – egal ob selbst recherchiert oder Dank deiner Community. Nun kannst du dir folgendes anschauen:

  • Wann wurde der letzte Blog-Artikel bzw. die letzte Podcast-Folge veröffentlicht? Prüfe, ob noch regelmäßig Beiträge erscheinen oder ob sich bereits seit mehreren Monaten oder noch länger nichts mehr getan hat. Macht es also Sinn, hier weiter deine Zeit zu investieren und die entsprechende Person zu kontaktieren?
  • Gibt es bereits Gastartikel bzw. Interviews? Wenn ja, gibt es irgendeine Anleitung? Zum Beispiel die gewünschte Form der Kontaktaufnahme? Oder werden derzeit keine Gastartikel bzw. Interviews gesucht bzw. erst ab einem bestimmten Zeitpunkt wieder?
    Bei einem Gastartikel kannst du schauen, ob es Informationen bezüglich der Länge gibt, also wie viele Wörter / Zeichen soll der Beitrag mindestens oder maximal haben? Ist Bildmaterial gewünscht, soll es im Hoch- oder im Querformat sein, welches Format (Breite x Höhe) und welche Größe (maximale Anzahl an Kilobyte) soll es haben?
    Beim Podcast ist vielleicht vermerkt, welche Gäste konkret gesucht werden. Richtet sich beispielsweise ein Podcast ausschließlich an Frauen, sind möglicherweise nur weibliche Gäste erwünscht. Gibt es Informationen bezüglich der Aufnahme? Wird bestimmtes technisches Equipment vorausgesetzt?
  • Falls es noch keine Gastartikel bzw. Interviews gibt: Schau erst einmal nach, ob irgendwo explizit darauf hingewiesen wird, dass keine gewünscht sind – dann kannst du dir die Kontaktaufnahme sparen. Wenn du diesbezüglich nichts findest, kann es sein, dass die entsprechende Person einfach nur noch nicht daran gedacht hat, dass Gastartikel oder Interviews interessant sein könnten.

5 hilfreiche Fragen zur Kontaktaufnahme

Egal ob du bereits auf der entsprechenden Webseite Hinweise zur gewünschten Kontaktaufnahme bezüglich dem Gastartikel bzw. dem Podcast-Interview gefunden hast oder auch nicht, möchte ich dir die folgenden 5 Fragen mitgeben:

  1. Wie bist du auf den Blog / Podcast aufmerksam geworden? Hast du ihn bei deiner Recherche mit bestimmten Stichworten bei Google gleich auf Seite 1 angezeigt bekommen? Wurde er dir beispielsweise in einer Facebook-Gruppe empfohlen?
  2. Was gefällt dir besonders daran? Ist es die Art und Weise, wie sich die andere Person mit dem Thema beschäftigt? Hat sie / er möglichweise einen ganz bestimmten Blickwinkel darauf? Ist es der Schreibstil? Die Stimme? Die Art wie Fragen gestellt werden?
  3. Welche Gemeinsamkeiten habt ihr? Sind sie nur thematisch bedingt oder findest du möglicherweise zusätzlich auf der Über mich-Seite weitere Anküpfungspunkte, die auch gar nichts mit dem Business zu tun haben müssen?
  4. Welche konkreten Themen kannst du dir vorstellen? Mache 2-3 knackige Themen-Vorschläge. Ganz wichtig: Passe sie individuell an den Blog / den Podcast an. Schicke keinesfalls an mehrere Personen die exakt gleichen Themen-Vorschläge. Auch wenn du möglicherweise meinst, dass du dir damit Zeit sparst. Es wird spätestens dann problematisch, wenn du von mehr als einer Person die Zusage für dasselbe Thema bekommst.
  5. Mit welchen Kanälen kannst du die Sichtbarkeit unterstützen? Hast du einen Newsletter? Welche Social Media-Plattformen nutzt du? Vielleicht möchtest du auch gleich dazuschreiben, wie viele Abonnent*innen bzw. Fans / Follower du beim jeweiligen Kanal hast. Könntet ihr ein gemeinsames Live machen, um den Gastartikel / das Interview anzuteasern? Sei kreativ!

Mit deinen Antworten zeigst du der anderen Person, dass du dich wirklich mit ihr bzw. ihrem Thema beschäftigt hast und nicht einfach wahllos dieselbe Nachricht unverändert x-mal rausschickst. Außerdem gibst du ihm / ihr gleichzeitig wertvolle Informationen zur Sichtbarkeit des Blogs bzw. Podcasts. Und das wird dein Gegenüber sicherlich zu schätzen wissen!


Was, wenn ich es nicht alleine kann?

Die traditionelle Medien sind Zeitungen und Zeitschriften, Radio und Fernsehen. Irgendwie scheint es noch stark in unseren Köpfen verankert zu sein, wenn man es dort hinein geschafft hat, dann ist man jemand. Dass man sich für dieses Thema einen Profi an die Seite holen kann, ist selbstverständlich.

Doch Online-Medien sind ebenso wichtig! Der Vorteil von Blogs und Podcasts ist definitiv, dass du damit über einen viel längeren Zeitraum sichtbar bleibst – solange eben der Gastartikel oder die Folge online sind. Und auch hierfür gibt es Profis, die helfen können.

Ganz ehrlich: Gerade anfangs war meine größte Herausforderung, von „Was bringt es mir?“ auf „Was bringt es der Community der anderen Person?“ umzudenken. Egal welches Medium es betrifft, dieser Switch ist notwendig. Im September 2021 habe ich mir Unterstützung von Rowena Hinzmann / „Pressearbeit leicht gemacht“ geholt, um mit meinem Buch sichtbarer zu werden. Rowena ist ausgebildete Redakteurin und studierte Marketingfrau – und Profi sowohl für klassische Medien als auch Online-Medien. Es war für mich sehr hilfreich, das Wissen von jemandem von der „anderen Seite“ anzuzapfen.

Wie du schon im letzten Absatz unter „2 Möglichkeiten, um passende Blogs und Podcasts zu finden“ gesehen hast, hat es sich für mich defitiniv rentiert. Und das, was ich hier gelernt habe, kann ich auch weiterhin für mich nutzen!

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Du willst mit deinem Thema in Podcasts eingeladen werden und darüber sprechen? Du weißt nur nicht wie genau und wünschst dir hierfür Unterstützung von einem Presse-Profi?

MEIN TIPP: Nutze die Trello Board-Anleitung von Rowena Hinzmann / Pressearbeit leicht gemacht. Damit geht es viel einfacher als du denkst. In ihrer Anleitung nimmt sie dich an die Hand und hilft dir, mit deinem Lieblingsthema als Interviewgast in Podcasts eingeladen zu werden.

Für weitere Infos zu Rowenas Schritt-für-Schritt-Anleitung inklusive 25 Themen-Ideen, 3 kurzen Video-Tutorials, 3 Email-Ideen und jeder Menge Tipps und Empfehlungen einfach HIER* klicken.

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Übrigens …

Ja, auch wenn auf meinem Blog aktuell (Stand 28.11.2022) noch keine Gastartikel zu finden sind: Ich bin offen dafür. Schreib mir eine E-Mail mit deinen Themen-Vorschlägen.

Falls du dir einen Gastartikel von mir auf deinem Blog oder ein Podcast-Interview mit mir vorstellen kannst, melde dich gerne per E-Mail bei mir.

Ich freue mich von dir zu hören!

Sichtbarkeit in Presse & Medien

Hier findest du sowohl verschiedene Medien für die ich interviewt wurde als auch Gastartikel, die ich schreiben durfte.


02.08.2023

„Es ist ein Spagat zwischen Rabenmutter und Abhängigkeit“

Als mich Lisi Molzbichler beim Female Future Festival Bodensee gefragt hat, ob sie mich für balanceUp – die digitalen Plattform für dein Vereinbarkeits-Gleichgewicht als Unternehmer-Eltern interviewen darf, habe ich spontan ja gesagt.

Was Vereinbarkeit für mich bedeutet und was ich mir für die Zukunft wünsche, kannst du im Interview nachhören:


20.11.2022

7 Jahre ist es her, dass ich über mich und meine Selbstständigkeit in der NEUEN am Sonntag erzählen durfte. Damals war ich gerade schwanger mit unseren Zwillingen.
Ich möchte anderen Frauen ein Vorbild sein, das Leben nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten. Und deshalb gibt es im aktuellen Interview auch einen „Blick hinter die Kulissen“.

Es ist viel passiert: Weg vom anfänglichen Grafikdesign-Bauchladen – hin zum Fokus auf Logos, Print-Produkte und Bücher. Ich bin inzwischen seit 9 Jahren selbstständig. Insgesamt durfte ich bereits 17 Bücher für Selfpublisher*innen gestalten.

Neben der 1:1-Arbeit mit meinen Kund*innen sind auch eigene Produkte entstanden: Letztes Jahr habe ich mein erstes eigenes Buch „10 Wochen zu früh“ veröffentlicht und ein Tadaaa!-Journal kreiert, Ende 2020 einen undatierten Wochenplaner herausgebracht.


05.10.2022

Ich habe Yvonne Partes bei der Alpenkonferenz des Joint Forces Club kennen gelernt. Für ihre Inspirational Talks-Serie hat sie mir und anderen Unternehmerinnen drei kleine Fragen gestellt, die Großes bewirken.


28.07.2022

Meine 2. Gastartikel durfte ich für den Blog von Katrin Biber / SeelenSport schreiben. Er ist sehr persönlich geworden und ich spreche darüber, mich meinen eigenen Gefühlen zu stellen und bei mir zu sein. Vielleicht findest du ein paar Inspirationen, dich wieder auf gutem Wege zu spüren!

Katy und ich kennen uns bereits seit Herbst 2016. Wir haben uns über den Femininjas-Coworkingspace von Carina Hermann kennengelernt. Damals war Katy noch ganz frisch dabei, ihr Business aufzubauen. Und ich durfte ihr Logo gestalten – übrigens das erste Logo, das wortwörtlich meine eigene Handschrift trägt, denn ich habe es auf Basis von Handletterling gestaltet.


25.06.2022

Christina Alex hat mich für ihre In2Y-Reihe interviewt. Wir haben darüber gesprochen, welche wunderbaren Dinge aus Impulsen heraus entstehen können und warum es so wichtig ist, den eigenen Inpulsen zu folgen.

Es war übrigens sehr spannend, wie Christina und ich uns begegnet sind. Allem voran ging ein 4-Augen-Gespräch mit Elisa Drescher, die ich über das Netzwerk BNI kennengelernt.

Nach unserem 4-Augen-Gespräch hat sie mich auf Amelie Arden und ihr spannendes Projekt „Weltklasse Miteinander“ aufmerksam gemacht. Weil ich mehr darüber wissen wollte, habe ich einen Termin mit ihr vereinbart. Und aufgrund welcher Fügung auch immer, hatte Amelie eine Doppelbuchung und so war ganz überraschend auch Christina Alex mit im Zoom-Call.

Christina wiederum arbeitet gerade an ihrem ersten eigenen Buch. Als ich erzählte, dass ich in den letzten 2,5 Jahren schon 18 Bücher gestaltet habe und auch selbst Autorin bin, hatte sie einige Fragen an mich, die wir dann in einem separaten Zoom-Call besprochen haben. Und nicht nur das, Christina hat mich auch gleich interviewt.


25.03.2022

Die Ronald McDonald Kinderhilfe hat uns im Frühjar 2016 sehr unterstützt, als ich noch schwanger war und unsere Zwillinge dann 10 Wochen zu früh auf die Welt geholt werden mussten. Aus diesem Grund gehen 10 % der Einnahmen an den gemeinnützigen Verein.

Mit „10 Wochen zu früh – Ein einschneidendes Erlebnis“ möchte ich anderen Frauen Mut machen, ihr Leben nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu gestalten. Für mehr Infos zu meinem Buch einfach HIER klicken.


17.02.2022

Buchmentorin und Ghostwriterin Jackie Glauch hat mich für ihren Podcast „Rock your book“ interviewt. In ihrem Podcast geht es um das Thema Bücher und Business. Wir haben uns der Frage gewidmet, wie gut Selbstständigkeit und Familie wirklich miteinander vereinbart werden können.


24.11.2021

Ellen Lutum ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Coach und Autorin. Für mein Buch „10 Wochen zu früh“ hat sie das Vorwort geschrieben. In ihrem Podcast „Sei die Liebe deines Lebens“ sprechen wir darüber, was es bedeutet Frühchen-Zwillinge zu haben und welche Herausforderungen es für mich als Unternehmerin zu bewältigen gab.

Bücher von Ellen
(Amazon Affiliate-Links)

> „Jedes Pfund hat seinen Grund“: Taschenbuch & eBook
> „Sei die Liebe deines Lebens: Schritt für Schritt zu dir“: Taschenbuch & eBook
> „Sei die Liebe deines Lebens – Das Workbook“: Taschenbuch
> „Be the love of your life: step by step to yourself“: Taschenbuch & eBook


22.11.2021

Laura Hainzl unterstützt Frauen, die vom Leben ALLES wollen. In ihrem Podcast „REMUMBER“ haben wir uns beim Mumpreneurtalk unterhalten über Selbstvertrauen und den Mut, das Leben zu leben, das du dir wünschst.

Kennengelernt haben Laura und ich uns über die Female Future Community von Patricia Zupan-Eugster und Verena Eugster.


24.10.2021

Meine 1. Gastartikel durfte ich für den Blog „Burnout als Chance“ von Marion Kellner schreiben. Es geht um das Thema Selbstfürsorge und du findest Tipps, wie du von der Starre und Erschöpfung wieder in deine Kraft kommen kannst.

Zu meinem ersten Gastartikel bin ich über die Blogothek (Affiliate-Link) von Janneke gekommen. Sie ist ebenfalls Zwillingsmama und hilft seit 2015 Selbstständigen dabei, einen Blog aufzubauen, mit dem sie online nachhaltig gefunden werden.


03.10.2021

Die bekannte Vorarlberger Moderatorin Ulli von Delft interviewte mich für die ORF Radio Vorarlberg-Sendung „Ansichten“. Wir haben darüber gesprochen wie ich es geschafft habe mit zwei quirligen Kindern innerhalb eines halben Jahres ein Buch zu schreiben, mein Unternehmen lebendig zu halten und das eigene Leben so zu gestalten, wie es für unsere Familie richtig ist.


28.04.2020

Die WIRTSCHAFTSZEIT ist ein unabhängiges B2B-Informationsportal für die regionale Wirtschaft österreichweit. Gegründet hat es Silvia Nussbaumer. In dem Artikel geht es um das Thema „Visitenkarten als Erlebnis, das man sehen und fühlen kann“.

Sprichst du offen über deine Gefühle – auch im Business-Kontext?

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Ich sitze gerade an meinem Computer und bin noch etwas verheult. Das heutige Netzwerk-Treffen war sehr emotional. Vor ein paar Tagen haben wir die traurige Nachricht erhalten, dass ein Mitglied unserer regionalen Gruppe gestorben ist.

Nicht durch eine Krankheit, die sich länger angekündigt hätte. Dann wäre da wohl irgendwie das Gefühl in mir, dass ich mich möglicherweise auf dieses Ereignis hätte vorbereiten können.

Nein, dieser lebenslustige Mensch wurde durch einen tragischen Unfall mitten aus dem Leben gerissen. Und das beschäftigt mich doch tiefer als ich zuerst dachte. Aus den wöchentlichen Treffen der letzten Jahre ist mehr entstanden als nur eine lose Netzwerk-Bekanntschaft mit der ich bei irgendeiner Gelegenheit mal nebenbei ein paar Worte gewechselt habe …

Ich weiß, dass es mir hilft, wenn ich Gefühle aus mir herausschreibe. So kann ich beispielsweise Situationen besser verarbeiten. Und gleichzeitig kann ich meine Gedanken strukturieren, werde mir über gewisse Dinge klarer. Das tut mir gut. Und vielleicht auch dir, wenn du gerade diesen neuen Blog-Artikel liest, der jetzt eigentlich gar nicht an der Reihe gewesen wäre. (Konkret gesagt das Interview mit Nuala Hawk zum Thema „Wie komme ich mit meinem Buch in den Handel?“ und eine kleine Serie zum Thema Cover-Gestaltung. Meine Virtuelle Assistentin Eva wird sich vermutlich gerade nicht freuen, dass ich – wieder mal – einen Text schreibe, den sie nicht für Pinterest verwenden kann. Und doch muss er aus mir raus.)


Mindfuck 1: Darf ich das denn?!

In meinem Kopf geistern – neben allen anderen Gedanken – auch gleichzeitig solche Fragen herum: Darf ich das denn jetzt? Über so etwas einen Beitrag schreiben? Und dann auch noch auf meinem Blog veröffentlichen? Reicht es denn nicht, wenn ich einfach nur schreibe und den Text dann für mich behalte? Muss ich damit unbedingt in die Öffentlichkeit gehen?

Von Generose Sehr, Expertin für emotionalen „Deep Shit“, weiß ich, dass es wichtig ist, auch über (vermeintliche) Tabus zu sprechen. Der Traum von Generose ist es, dass es mehr Räume gibt, in denen Tabus gebrochen werden können. Wo Menschen ihre Geschichten erzählen können und dafür Wertschätzung, Respekt und Gemeinschaft erfahren. Deshalb hat sie die LinkedIn-Gruppe „TABU-Crew“ gegründet. Und deshalb veröffentliche ich diesen Text. (Und schreibe das hier hin, um mir selbst Mut zu machen, es auch wirklich zu tun. Noch könnte ich einen Rückzieher machen oder den Beitrag wieder löschen…)


Mindfuck 2: Im September werde ich 39, bald bin ich 40. Ist dann schon mein halbes Leben rum?!

Eigentlich dachte ich ja, ich würde um so eine Midlife-Crisis herumkommen, denn ich arbeite doch schon so lange und viel an und mit mir, löse Glaubenssätze auf, entwickle mich weiter, … Und ausgelöst durch dieses tragische Ereignis beginnt es plötzlich in mir zu brodeln. Und die Gedanken kreisen. Wieder und wieder und wieder.

Im September werde ich 39. Und nächstes Jahr steht dann schon die berühmt-berüchtigte 40 vor der Tür. Ist damit schon die Hälfte meines Lebens rum? Was habe ich bisher schon alles erreicht? Ist es genug? (Was auch immer „genug“ bedeuten mag.) Was will ich noch alles erreichen? Was ist mir wichtig? Was möchte ich (endlich) loslassen? Lebe ich mein Leben so, wie ich es mir vorstelle bzw. wünsche?

Wenn es jetzt auf einmal mit mir zu Ende wäre, könnte ich zufrieden auf mein Leben zurückblicken? Oder gäbe es da Dinge, die ich bereuen würde, weil ich sie nicht gesagt oder getan habe?


Mindfuck 3: Traue ich mich jetzt schneller irgendwelche herausfordernden Dinge zu machen, weil wer weiß … ?!

Dieser plötzliche Tod rüttelt an und in mir. Soll ich jetzt besser jede einzelne Chance nutzen, die sich mir bietet? Oder laufe ich dann doch eher aus Angst etwas verpassen zu können dem „next shiny object“ hinterher? Wie vernünftig darf, soll, muss ich bleiben?

Was riskiere ich (vermeintlich), um mich entfalten und mein Leben nach meinen Wünschen und Bedürfnissen gestalten zu können? Wo lasse ich es zu, dass mein Herz die Entscheidung trifft, etwas unbedingt zu tun? Muss ich mir nur die richtigen Fragen stellen nach dem „Wie kann ich es erreichen?“, um mich zu öffnen und neue Möglichkeiten zuzulassen? Und wo bleibt dabei mein Kopf, der mir sagt, dass ich dabei trotz allem nicht nur auf mich selbst schauen darf, denn schließlich bin ich auch für meine Familie verantwortlich. Bin ich nicht schon so sehr außerhalb meiner Komfort-Zone? Wie weit kann und will ich mich im Moment noch hinauswagen?


Durchatmen!

Jetzt heißt es für mich erst einmal, wieder ganz oder zumindest deutlich mehr zu mir zu kommen. Durch die Nase einzuatmen. Tief in den Bauch hinein. Und dann die Luft durch den leicht geöffneten Mund wieder herausströmen zu lassen.

Einatmen.

Ausatmen.

Einatmen.

Ausatmen.

Wie gehst du mit solchen aufrüttelnden Ereignissen um? Sprichst du offen über deine Gefühle? Erlaubst du dir, dich so zu zeigen, wie du bist – nicht nur privat, sondern auch im Business?

Wie ich wurde, was ich bin: Mein Weg zur Kreatörin von unkonventionellen Marketing-Werkzeugen & zur vielfältigen Autorin

Statt dich wie bei meinem Buch „10 Wochen zu früh – Ein einschneidendes Erlebnis“ mitten in ein höchst emotionales Geschehen zu werfen, nehme ich dich heute mit auf eine chronologische Entdeckungsreise, die mit der für mich irgendwie überraschenden und doch eigentlich so logischen Erkenntnis endet: Ganz klar, dass es so hat kommen müssen, genau so wie es heute ist!

Nun lass uns also mehr als 38 Jahre zurückgehen in eine Zeit, als an einem spätsommerlichen Morgen im September 1983 ein Mädchen namens Vera Simone zur Welt kam, von dem noch niemand wissen konnte, dass es sich dereinst selbstständig machen und über sich hinauswachsen würde mit einem eigenen, kreativ verbindenden Grafikdesign-Business und mit einem ideenreichen Pfad als Autorin mannigfaltiger Bücher-Gattungen…

  1. 1983 – 1989: Ich liebe es, kreativ zu sein und auf den verschiedensten Wegen und mit den unterschiedlichsten Materialien Dinge aus meiner Fantasie heraus zu erschaffen. Das zeigt sich bereits im Kleinkind- und Kindergarten-Alter. Ich habe das große Glück, in einer künstlerischen interessierten Familie aufzuwachsen, die meinen Einfallsreichtum schätzt und mich unterstützt. So kann ich austoben.
Ob ich im elterlichen Malatelier Bäume zeichne, die größer sind als ich, oder eine kleine Sitzbank zum Webstuhl umfunktioniere: Meine Kreativität ist unerschöpflich, so schreibt es meine Mama.
  1. 1990 – 1993: Bereits als Kind bin ich fasziniert davon, welche Welten sich zwischen zwei Buchdeckeln auftun.  Wie gut, dass wir eine Bücherei in der Nähe haben. Denn sobald ich lesen kann, beginne ich, in großem Tempo die verschiedensten Bücher zu verschlingen. Das hat vermutlich auch damit zu tun, dass ich kaum Freunde habe und wir zu dem Zeitpunkt keinen Fernseher mehr besitzen. Als sich meine Eltern kurz vor meinem 10. Geburtstag trennen, lenken mich die Bücher von meinem Schmerz ab.
Ich bin eine richtige Leseratte geworden, ist der Kommentar im Album zum Foto von 1992. Inzwischen habe ich so ein hohes Tempo, dass ich ca. 100 Seiten pro Stunde schaffe. Als 2005 der 6. Band von Harry Potter herauskommt, benötige ich knapp 7 Stunden, um die englische Ausgabe [Affiliate-Link] zu lesen. Mittendrin ruft mich mein Papa an und ich muss mir zuerst meine Antworten auf Deutsch zurückübersetzen, weil ich in dem Moment so in der Geschichte gefangen bin.
  1. September 1994: Aufgrund meiner sehr guten Noten gehe ich aufs Gymnasium Feldkirch. Ich wähle als Sprache Latein, weil ich damals meine, dass ich Ärztin werden möchte – vermutlich auch, weil das der Beruf meines Taufpaten ist. Jedoch macht mir Latein nicht wirklich Spaß und dementsprechend schlecht bin ich in diesem Fach. Bereits jetzt fällt mir auf: Wenn ich nicht mit dem Herzen dabei bin, sondern die Motivation nur aus dem Kopf kommt, dann „funktioniere“ ich nicht.
    Ich erinnere mich noch daran, dass wir in Deutsch einmal Aufsätze über jeweils eine andere Person verfassen sollen. Es geht darum, was wohl der künftige Beruf sein wird. In der Arbeit meiner Mitschülerin steht, dass sie mich mit langen, offenen Haaren am Tisch sitzen sieht – als Autorin, meine eigenen Bücher schreibend. Wie recht sie damals schon hatte …
  2. 1996: Im jugendlichen Alter wende ich mich lesetechnisch Krimis und Thrillern zu, bei denen es nicht nur darum geht, wer was wann gemacht hat. Als Tochter von Therapeuten fasziniert mich vor allem das WARUM. Und dieses Warum begleitet mich auch heute noch, obwohl oder gerade weil ich nicht in die Fußstapfen meiner Eltern getreten bin.
  3. September 1998: Nachdem meine Noten immer schlechter werden, wechsle ich vom mehr naturwissenschaftlich geprägten Gymnasium aufs BORG mit dem bildnerischen Zweig (Bundes-Oberstufen-Real-Gymnasium, heute Gymnasium Schillerstraße). Dort werden unter anderem die Fächer Bildnerisches Gestalten aber auch Psychologie und Philosophie unterrichtet, wodurch ich wieder die Freude am Lernen entwickle.
  4. September 2001: Zum Abschluss schreibe ich in Psychologie meine Fachbereichsarbeit „Die Simpsons als Spiegel unserer heutigen Zeit“. Doch auch meine Matura bleibt vom Thema Bücher nicht verschont: Meine Lehrerin macht den Spaß mit und ich darf in Englisch das Spezialgebiet „Harry Potter“ auswählen. Das Gesamtergebnis kann sich sehen lassen: Ich erreiche bei meinem Abitur einen 1er-Schnitt – auch dank einer fehlerfreien, schriftlich abgelegten Mathe-Prüfung.
Ursprünglich überlege ich mir, im Wahlpflichtfach Biologie eine Fachbereichsarbeit zu schreiben. Mein Deutschlehrer gibt mir den Tipp, ich solle dann jedenfalls ein Tier nehmen, das gerade erst entdeckt wurde, damit man mir bei der Prüfung nicht so schwere Fragen stellen kann. Im Scherz sagt er zu mir, dass man doch auch einmal etwas über die Simpsons schreiben könne, denn das hätte bis jetzt sicher noch niemand gemacht. Hier zeigt sich schon, dass bei mir kleine Impulse große Ideen-Feuerwerke auslösen können…
  1. Frühling 2002: Wie soll es nun weitergehen? Will ich trotz der guten Noten eine Lehre machen? Oder ein Studium im Bereich Journalismus? Eines weiß ich jedoch ganz genau: Ich verweigere mich Psychologie zu studieren, auch wenn es mein Vater gerne sehen würde, da ich ihn immer als „zwischen den Stühlen“ erlebt habe. Doch Psychologie an sich, wie Menschen denken, warum sie wie handeln, interessiert mich sehr. Dieses Wissen werde ich später in meine Arbeit einsetzen können.
  2. Juli 2002 – September 2007: Ich entscheide mich für das abwechslungsreiche Intermedia-Studium an der Fachhochschule Vorarlberg. Die mündliche Aufnahmeprüfung endet mit der Frage: „Was ist, wenn Sie nicht aufgenommen werden, was ich NICHT glaube?“ Ich setze mich gegen mehr als 400 Bewerber*innen durch und bin bei den 30 Student*innen dabei, die in diesem Jahr aufgenommen werden. Die Inhalte sind breit gefächert und neben einem Praktikum in Stuttgart (das übrigens der Grund ist, weshalb mein Unternehmen „Owlet Grafikdesign“ heißt, dazu aber ein anderes Mal mehr) mache ich ein Auslandssemester in Turku / Finnland mit Schwerpunkt Journalismus (Radio, TV, Internet). Für meine Diplomarbeit „Die Rolle der Skizze für Kommunikationsdesigner*innen“ darf ich unter anderem den international bekannten Grafikdesigner Stefan Sagmeister interviewen.
Im März 2007 durfte ich Stefan Sagmeister für ein Interview in Salzburg treffen. Er nahm sich eine ganze Stunde Zeit für mich. Auch heute noch bin ich begeistert, wie bodenständig er trotz seines Erfolgs geblieben ist. Und er ist ein Vorbild für mich, wie er seine Kreativität lebt.
  1. Sommer 2013: Aus der betriebsbedingten Kündigung in die Selbstständigkeit. Nach meinem Studium arbeite ich 1 Jahr als Grafikdesignerin bei einer Tourismus-Werbeagentur, gehe dann für 2 Jahre 8 Monate zu Skiny Unterwäsche ins Marketing und wechsle anschließend zu einer Werbeagentur nach Lindau. Dort bekomme ich zum Zweijährigen die betriebsbedingte Kündigung. Genau zu dem Zeitpunkt werde ich zum internationalen Netzwerk BNI eingeladen und mache mich mit Unterstützung des Teams innerhalb von 3 Monaten komplett selbstständig.
  2. August 2015: Ein ganz besonderes Mitbringsel. Während unseres zweiten Schottlandurlaubs besuchen wir sogenannte Highland Games. Dort gibt es rundherum auch verschiedene Verkaufsstände, unter anderem einen mit einer Eulen-Handtasche. Was ich allerdings auch entdecke, ist Woll-Handtasche im violett-lila-weißen Schotten-Karo. Das sind bis dahin überhaupt nicht meine Farben. Eigentlich. Und dennoch will ich sie unbedingt haben! Als wir am 19. August abends wieder zuhause ankommen, bestätigt sich, was ich zu dem Zeitpunkt schon gefühlt habe: Ich bin schwanger! Dass es Zwillinge sind und wie herausfordernd die nächsten 4,5 Jahre sein werden, ist uns überhaupt nicht klar…
Impressionen aus unserem Schottland-Urlaub. Ich liebe es, Details und besondere Stimmungen einzufangen. Es hat etwas Meditatives für mich. In solchen Momenten bin ich einfach nur da. Ganz im Hier und Jetzt.
Die Ergebnisse dieser Auszeiten sind übrigens erhältlich bei Eyeem.
  1. September 2019: Ich gestalte ein erstes Buch. Cover und Innenteil. Es ist nicht irgendeine Kundin, sondern meine Mama, die mir nach über 10 Jahren ihr Herzensprojekt übergibt, damit sie es endlich das Licht der Welt erblicken darf und als gebundenes Buch über den Selfpublishing-Dienstleister tredition veröffentlicht wird. Dank dieser speziellen Konstellation schaffe ich es, das Interesse einer regionalen Zeitung zu wecken und wir werden als „Kreatives Duo“ für die Serie „Menschen, die bewegen“ für die VN interviewt.
Sich als gleichwertige Partnerinnen auf Augenhöhe zu begegnen – als Autorin & Grafikdesignerin und nicht als Mutter & Tochter –, war wohl die größte Herausforderung. Ich hatte zuvor die Befürchtung, dass es vielleicht nicht klappen würde und wir das Projekt irgendwann abbrechen müssten. Doch wir haben es geschafft und dabei ist unser gegenseitiges Verständnis füreinander gewachsen und auch unsere Beziehung miteinander hat sich verbessert.
  1. Mai 2020: Eine neue Business-Partnerschaft entsteht. Am 15. Mai findet eine Veranstaltung von BWB – Business Women Bodensee statt. Coronabedingt online. Zum Glück. Denn über die Grenze nach Deutschland hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht dürfen. Karen Christine Angermayer ist die Referentin des heutigen Abends. Sie hält einen Impuls-Vortrag zum Thema „BOOK & MONEY: So wirst du sichtbarer, BUCHBARER und erfolgreicher!“ Karen Christine sucht eine neue Grafikdesignerin, die Bücher gestalten will. Ich will unbedingt Bücher gestalten. Ein „match made in heaven“.
  2. Oktober 2020: Ich finde Worte für das, was ich tue. Durch die Begleitung von und die Zusammenarbeit mit Judith Schneider wird mir klar, dass ich viel mehr bin als eine Grafikdesignerin. Und ich kann das, was ich tue, auch endlich formulieren: Ich gestalte unkonventionelle Marketing-Werkzeuge für Selbstständige, Coaches und Unternehmer*innen, die keine Lust mehr auf Versteckspiele haben. Meine Kund*innen sind Menschen mit einem sinnorientierten Business, das sie wirklich ernst meinen. Ich kombiniere pragmatische Ideen mit überraschenden Details. Gemeinsam mit meinen Kund*innen schaffe ich es, dass ihre Wunschkund*innen immer noch an sie denken, wenn meine Kund*innen längst im Feierabend sind.
  3. März – September 2021: Ich erfülle mir einen Kindheitstraum! Das Buch „Go!“ [Affiliate-Link] von Damian Richter ist der Auslöser dafür, meine eigene Geschichte aufzuschreiben, um all meine Ängste, Zweifel, Trauer, Wut etc. der letzten Jahre zu verarbeiten. Innerhalb von nur 6 Monaten schreibe und gestalte ich mein erstes eigenes Buch „10 Wochen zu früh – Ein einschneidendes Erlebnis“. Mit der Veröffentlichung Anfang September über den Selfpublishing-Dienstleister Bod – Books on Demand mache ich mir mein eigenes Geburtstagsgeschenk.
    Ich erzähle darin meine persönliche Geschichte über Selbstvertrauen, Stärke und den Mut, mein Leben als Zwillingsmama und Unternehmerin so zu gestalten, wie es für ich richtig ist. Damit mache mich greifbar und somit auch angreifbar. Und dennoch weiß ich, dass es wichtig ist. Und dass genau jetzt der richtige Moment dafür ist es zu tun.
Da ich bereits im Juni 2021 die Zusage für die September-Cover-Story im Lebensfreude-Magazin bekomme, halte ich beim Shooting Ende August ein Muster-Exemplar meines noch nicht fertigen Buches in der Hand. Fotograf ist der wunderbare Guntram Fechtig (nein, wir sind nicht verwandt), für Make-up und Haare habe ich – wie auch schon beim Sugarcandy-Shooting – Petra Knafl an meiner Seite. Die Tasche auf dem rechten Bild ist übrigens die Tasche aus dem Schottland-Urlaub im August 2015. Der Grund, weshalb ich das Cover in ebendiesen Farben gestaltet habe.
  1. Februar 2022: Ein Familien-Projekt startet! Gemeinsam mit unseren inzwischen 6-jährigen Zwillingen beginnen wir ein Kinderbuch zu schreiben – von Kindern für Kinder. Das Projekt begleite ich mit Blog-Artikeln: „Wir erfüllen uns einen Kindheitstraum“ (Teil 1), „Wie läuft ein gemeinsames Buch-Projekt mit Geschwister-Kindern ab?“ (Teil 2) und „Zusammenarbeit mit zwei 6-jährigen Co-Autoren: Herausforderungen und Lösungsansätze“ (Teil 3).
  2. Frühling 2022: Ich gehe raus aus meiner Komfortzone. Anfang März findet der Women in Publishing Summit [Affiliate-Link] statt. Komplett auf Englisch. Ich habe das letzte Mal im Schottland-Urlaub Englisch gesprochen. Trotzdem springe ich ins kalte Wasser und melde mich für die Veranstaltung an, bei der zum Vernetzen auch immer wieder sogenannte „Coffee Chats“ stattfinden.
  3. April 2022: Bücher sind ein vielfältiges Werkzeug! Du kannst dich damit als Expert*in positionieren, Aufträge akquirieren und passives Einkommen generieren. Ich gehe noch weiter aus meiner Komfortzone heraus, denn aktuell arbeite ich an einer englischen Variante meiner Webseite zum Thema Buchgestaltung. Erst jetzt bemerke ich, dass ich in den letzten 3 Jahren schon 18 Bücher gestaltet habe, insgesamt 3.750 Seiten – die meisten davon in Zusammenarbeit mit Karen Christine Angermayer und mit Bianca Weirauch, die Dritte im Bunde.
  4. Heute: Ich kreiere. Gestaltend und schreiben. Ich sehe Details, die anderen vermutlich gar nicht auffallen, und kombiniere sie mit pragmatischen Ideen. Dazu kommt, dass ich mein Gegenüber auf eine bestimmte Art und Weise wahrnehme, die ich gar nicht wirklich beschreiben kann. Es ist eine Art Fühlen, wodurch ich die jeweilige Person beim Finden und Entdecken ihrer Werte, vor allem auch ihres Warums begleiten und diese dann visuell sichtbar und haptisch erlebbar machen kann. Ich erlaube mir, bewusst alle meine verschiedenen Facetten zu leben. So wurde und werde ich, was bzw. wer ich bin. Denn das ist es, was mich ausmacht. Und so kann ich mein Interesse an verschiedensten Themen ausleben – einerseits in der Zusammenarbeit mit meinen Kund*innen und andererseits mit meinen eigenen Projekten wie Büchern in den unterschiedlichsten Genres. Ich habe schon sooo viele Ideen und bin gespannt, wohin mich mein Weg noch führt!

Wie du dein Buch zum Wunsch-Termin veröffentlichst

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In den letzten zwei Jahren durfte ich ca. 15 Personen dabei begleiten, ihre Bücher zu veröffentlichen. (Hier kannst du dir verschiedene Projekte anschauen: Referenzen)

Meistens wurden mir grobe Daten genannt, bis wann das jeweilige Buch fertig sein sollte – beispielsweise „im Laufe des Monats x“ oder „zum Ende des Jahres“. Nur in seltenen Fällen war es ein ganz bestimmtes Datum, zu dem die Veröffentlichung stattfinden sollte.

Finde deinen passenden Tag!

Aus eigener Erfahrung weiß ich: Die Festlegung eines fixen Tages kann sehr hilfreich sein, um an einem Projekt wirklich dranzubleiben und ihm die notwendige Priorität einzuräumen.

Neben dem Schreib- und Veröffentlichungs-Prozess kann so ein bestimmtes Datum auch hilfreich für das Marketing sein. Beispielsweise um thematisch passende Blog-Artikel / Gast-Artikel zu schreiben oder für Podcasts / Zeitungen / etc. interviewt zu werden.

Doch wie findest du nun den für dich passenden Tag?
Für meine eigenen Buch-Projekte waren es zwei verschiedene Herangehensweisen, die ich genutzt habe.

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Entweder ein dir persönlich wichtiges Datum…

Für mein erstes Buch „10 Wochen zu früh – Ein einschneidendes Erlebnis“ hatte ich mir meinen Geburtstag, den 2. September, als Veröffentlichungstag ausgesucht.

Dafür gab es zwei Gründe:
1. Ich wollte schon sehr lange ein eigenes Buch herausbringen. Und damit würde ich mir zu meinem 38. Geburtstag selbst ein Geschenk machen.
2. Ich erzähle in dem Buch meine Geschichte über Selbstvertrauen, Stärke und den Mut, mein Leben als Zwillingsmama und Unternehmerin so zu gestalten, wie es für mich richtig ist. Es ist also sehr persönlich. Und deshalb sollte es auch „mein“ Tag sein – ganz unabhängig von irgendwelchen vorab angedachten Marketing-Aktivitäten.

Mir war klar, dass ich mir während des Schreibens mindestens einmal überlegen würde, ob ich das Buch auch wirklich veröffentlichen soll. Denn damit würde ich mich nicht nur mir selbst und ein paar mir wichtigen Menschen gegenüber öffnen, sondern praktisch der ganzen Welt. Die Hosen herunterlassen. Mich nackig machen. Und somit würde ich mich nicht nur greifbar, sondern auch angreifbar machen.

Doch ich wusste, dass genau dann der richtige Moment dafür war es zu tun.
Einerseits für mich, um all meine Ängste, Zweifel, Trauer, Wut etc. der letzten Jahre zu verarbeiten. Ich wollte es dafür nutzen, um vor allem auch mir selbst Dinge und Verhaltensweisen zu verzeihen und alles mir nicht mehr Dienliche in Liebe loszulassen.
Und andererseits auch, um meinen Leser*innen ein Vorbild zu sein mit meiner persönlichen Geschichte. Um ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind, und um ihnen Mut zu machen, dass sie genau so richtig sind, wie sie sind, und ihr Leben so gestalten dürfen, wie es für sie richtig ist.

Und deshalb habe ich sowohl in verschiedenen Gesprächen als auch auf Social Media dieses Datum immer wieder kommuniziert.
Das führte übrigens auch dazu, dass im Juli die Zusage für eine Cover-Story bekam, die Mitte September gedruckt wurde. Somit war klar, dass ich meinem gewünschten Veröffentlichungsdatum bzw. der Veröffentlichung an sich nicht mehr auskommen können würde. Denn wenn ich es zeitlich nicht geschafft hätte, hätte das Lebensfreude Magazin keine Cover-Story gehabt. (Zum Artikel geht es hier entlang: „Geben Sie sich die Erlaubnis!“)

… oder einen internationalen Gedenk- oder Aktionstag

Für das gemeinsame Buch mit unseren Zwillingen – ein Buch von Kindern für Kinder – sollte es ein internationaler Tag sein, ganz konkret der Internationale Kinderbuchtag, der jährlich am 2. April stattfindet.

In dem Fall hatte ich das Thema Marketing schon ganz klar im Auge. Wir wollten den Kindern zeigen, wie toll es ist, ein komplett eigenes Buch zu kreieren. Und schlussendlich damit auch erstes eigenes Geld zu verdienen, um den beiden ihren Wunsch erfüllen zu können.

Eine Übersicht von internationalen Gedenk- und Aktionstagen kannst du zum Beispiel bei Wikipedia finden: zur Liste

Tatsächlich sind wir mit der Veröffentlichung des Buches noch nicht so weit wie geplant.
Das Timing war doch seeehr sportlich angesetzt. Es ist einfach ein riesiger Unterschied, ob ich relativ unabhängig bin, weil ich das Buch selbst schreibe und gestalte, oder ob ich mit erwachsenen Kund*innen arbeite oder ob es sich um ein Familien-Projekt handelt. (Ganz abgesehen davon, dass krankheitsbedingte Ausfälle überhaupt nicht mit eingeplant waren.)

Zwischenzeitlich ist das Projekt noch gewachsen. Neben dem illustrierten Buch an sich und der Ausmal-Variante wird es noch ein von meinem Papa komponiertes Lied und eine Hörbuch-Variante geben. Und ich habe schon einige kreative Ideen, wie wir für das Buch Sichtbarkeit generieren können.

Über den Verlauf des Projekts kannst du in meiner Blog-Artikel-Serie lesen, beginnend bei „Wir erfüllen uns einen Kindheitstraum“.

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Berechne das Timing: Rückwärts denken ist angesagt!

Um herauszufinden, ob das gewünschte Timing überhaupt für dich umsetzbar ist, musst du jetzt ausgehend von deinem gewünschten Datum rückwärts rechnen.

Ich gehe hier davon aus, dass es auch eine gedruckte Variante des Buches geben wird und nicht nur ein eBook.
Denn egal ob du lieber ein gedrucktes Buch in der Hand hältst für das du nicht extra noch ein Ausgabegerät benötigst oder ob du lieber flexibel bist und auf digitalem Weg gleich (d) eine ganze Bibliothek dabei hast: Bei deiner Veröffentlichung muss es nicht entweder oder sein!
Gerade wenn du über einen Print on demand-Dienstleister gehst, kannst du die verschiedenen Optionen nutzen und deine Kund*innen selbst entscheiden lassen, welche Variante sie kaufen möchte.

1. Entscheide dich für deinen Wunsch-Termin.
Entweder ein dir persönlich wichtiges Datum oder ein internationaler Gedenk- oder Aktionstag.

2. Soll die Produktion deines Buches bei einer Druckerei erfolgen oder möchtest du über einen Print on demand-Dienstleister veröffentlichen?
Wenn du dein Buch veröffentlichen möchtest um es als reines Marketing-Instrument zu nutzen, kann es Sinn machen, dein Werk von einer Druckerei in einer bestimmten Auflage selbst produzieren zu lassen. Dort hast du eine deutlich größere Auswahl bezüglich der Papiersorten und auch betreffend spezieller Veredelungstechniken wie beispielsweise partielle Lacke, Heißfolienprägung (inzwischen auch im Digitaldruck möglich!), etc. Wichtig: Je nachdem wie dein Buch gefertigt sein soll und um welche Menge es sich handelt, kann das zeitlich einen großen Unterschied machen.
Möchtest du hingegen, dass dein Buch auch in Buchhandlungen und über Amazon erhältlich sein soll, ohne dass du in Vorkasse gehen (= Geld ist erstmal gebunden) und anschließend den Versand selbst übernehmen musst (= zeitlicher Aufwand), könnte ein Print on demand-Dienstleister die richtige Variante für dich sein. Hier wird genau dann gedruckt, wenn jemand dein Buch bestellt. Wichtig: Das Upload-Datum ist nicht gleich das Veröffentlichungsdatum. Erst werden der Inhalt und die Druckdaten geprüft, bevor dein Buch über den Print on demand-Dienstleister erhältlich ist. Wenn du zu einem Wunsch-Datum veröffentlicht möchtest, wird teilweise eine gewisse Vorlaufzeit verlangt, zum Beispiel bei BoD müssen die Daten – egal ob Print oder eBook – 14 Tage vor dem Wunsch-Datum hochgeladen sein.

3. Wie wichtig ist dir vorab ein Probe-Druck?
Denn auch diesen gilt es in den Zeitplan mit einzuberechnen. Und für die möglicherweise notwendigen Korrekturen muss eventuell (d)eine Grafikdesignerin bereitstehen, falls du bei deinem Buch etwas siehst, das du noch angepasst haben möchtest.
Vielleicht reicht es dir, wenn du vom ausgewählten Papier vorab ein Muster bekommst, um es angreifen zu können. Gerade bei einer eigenen Auflage, die du von einer Druckerei produzieren lässt und bei der du viel Geld investierst, kann ein Probe-Druck sehr wichtig sein.
Bedenke auch, dass die Produktion eines Hardcovers, gegebenenfalls noch mit Fadenheftung und Lesebändchen, aufwändiger ist als ein Softcover mit Klebebindung – gerade wenn es sich um ein paar einzelne Exemplare handelt.

4. Soll die Druckfahne noch einmal Korrektur gelesen werden?
Bei der sogenannten Druckfahne handelt es sich um das bereits fertig gestaltete Buch. Wenn hier noch einmal ein Korrektur-Durchgang erfolgt, wird vor allem auf die Zeilen-Umbrüche geschaut, also ob die Wort-Trennungen am Ende der Zeilen stimmen. (Auch ich schaue beim Setzen des Buches auf die Zeilen-Umbrüche, jedoch bin ich keine Korrektorin.)
Manchmal sind auch Umformulierungen einzelner Sätze notwendig (natürlich immer in Absprache mit den Autor*innen), um zu verhindern, dass entweder die erste Zeile eines Absatzes alleine auf der vorherigen Seite steht oder die letzte Zeile eines Absatzes auf der nächsten Zeile landet.

5. Wie aufwändig darf die Gestaltung von Cover und Innenteil sein?
Hier kommt es einerseits darauf an um welches Genre es sich handelt und andererseits auch auf die Länge des Textes.
Reicht es, wenn die Kapitel-Anfänge besonders gestaltet werden? Oder braucht es innerhalb des Textes Hervorhebungen für Zitate, wichtige Schlüsselsätze, etc.? Sind auch Fotos, Illustrationen, Symbole, etc. notwendig, um beispielsweise den jeweiligen Inhalt zu visualisieren oder durch die Kapitel zu leiten?
Schau dir Bücher aus demselben Genre an und überlege dir, was dir besonders gut gefällt und was möglicherweise überhaupt nicht. Teile deine Gedanken so konkret als möglich mit deiner Grafikdesigner*in, damit du gut beraten werden kannst und die für dich passenden Vorschläge für die Gestaltung bekommst.

6. Brauchst du auch ein Lektorat oder ist nur ein Korrektorat notwendig?
Das Lektorat macht inhaltliche und stilistische Verbesserungsvorschläge. Teilweise kann es hier zu größeren Eingriffen in den Text kommen, deshalb sollte das Lektorat vor dem Korrektorat stattfinden.
Bei Letzterem geht es lediglich darum, Fehler zu entfernen – es wird also Zeichensetzung, Rechtschreibung und Grammatik geprüft.
Wenn es sich nicht um einen durchgängigen Text handelt, sondern die einzelnen Kapitel unabhängig voneinander und ohne Verweise untereinander lesbar sind, weil sie nicht aufeinander aufbauen, können Lektorat und Korrektorat parallel zum Schreibprozess ablaufen.

7. Wie lange brauchst du, um dein Buch zu schreiben?
Wie viele Zeichen bzw. Seiten soll dein Text umfassen? Bleibt abzüglich der oben genannten Punkte überhaupt genügend Schreibzeit für dich übrig? Herunter gebrochen auf die restlichen Wochen / Monate, wie viele Wörter musst du pro Tag schreiben, um den gewünschten Umfang zu erreichen? Ist das wirklich realistisch machbar?
Hast du bereits Texte in dieser Art geschrieben oder ist es ein komplett neues Genre für dich? Fällt es dir leichter regelmäßig für eine gewisse Zeit an deinem Buch zu arbeiten (beispielsweise jeden Tag gleich in der Früh 60 Minuten) oder kannst du stundenlang am Stück schreiben, wenn du mal im Flow bist?
Kannst du dich komplett auf dein Buch fokussieren oder läuft dieses Projekt gegebenenfalls neben einer Anstellung / deiner Selbstständigkeit / Kindern? Hast du dir auch notwendige Pausen eingeplant bzw. ist dir bewusst, dass manche äußere Umstände deinen Schreibprozess unterbrechen bzw. deutlich verlängern können?

8. Kennst du dein Warum, das dich trotz aller Herausforderungen dranbleiben lässt und dafür sorgt, dass du wirklich durchziehst und dein Buch zum gewünschten Zeitpunkt veröffentlichst?
So viele Bücher bleiben angefangen oder sogar fertig geschrieben in der Schublade liegen bzw. irgendwo auf dem Computer abgespeichert, weil… es gibt genügend Gründe.
Ein Buch zu schreiben und es vor allem auch herauszubringen, kostet dich Energie, Zeit und Geld. (Vom einen vielleicht mehr, vom anderen vielleicht weniger.) Wenn du dein Buch wirklich veröffentlichen möchtest, hol dir die Unterstützung, die du dafür brauchst!

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Mein Angebot für dich: ein kostenloses 20-minütiges Buch-Gespräch

Gemeinsam sprechen wir per Zoom über dein Buch und schauen, ob ich die richtige Grafikdesignerin für dich bin und/oder wen aus meinem großen Netzwerk ich dir als (zusätzliche) Unterstützung empfehlen kann (Lektorat, Korrektorat, etc.).
Jetzt Termin auswählen!

Karen Christine Angermayer


Kundin
Karen Christine Angermayer, Bestseller-Autorin, Ghostwriterin, Beratende für Speaker, Trainer & Coaches

Buch „SCHREIBEN. VERLEGEN. VERMARKTEN. Erfolgreich zum eigenen Experten-Buch!“ (03.2022)
> Gestaltung Cover und Innenteil
> Gestaltung Leseprobe
> Gestaltung Lesezeichen

Veröffentlicht über BOD – Books on Demand
Hardcover: HIER* klicken

Liebe Vera,
Du bist ein echter Schatz und ich danke DIr von Herzen für all das viele Gute, das Du in mein Buch hineingegeben hast!
Karen Christine Angermayer (04.04.2022)

* Affiliate-Link. Es handelt sich hierbei um einen Werbe-Link. Solltest du das jeweilige dort angebotene Produkt kaufen, erhalte ich eine Provision. Für DICH macht das preislich absolut keinen Unterschied.

Zusammenarbeit mit zwei 6-jährigen Co-Autoren: Herausforderungen & Lösungsansätze

Ich bin jetzt seit über 8 Jahren selbstständig als Grafikdesignerin. Mit den Korrektur-Wünschen von Kund*innen kann ich also umgehen. Das Feedback bekomme ich allerdings auch meist in schriftlicher Form.

Von den Zwillingen kann ich das nicht erwarten, denn sie können noch nicht lesen und schreiben. (Gut, ein paar Buchstaben kennen sie. Und ihren eigenen Namen in der Kurzform können sie auch schreiben. Für das Durchgeben von Korrekturen ist das natürlich nicht ausreichend.)

Einheitliche Geschichten schreiben

Doch bevor es zu den Feedback-Gesprächen kommt, habe ich mich erst einmal zurückgezogen. Ziel ist es, aus den Antworten, die mir die Jungs auf verschiedene Fragen gegeben haben, jeweils eine Geschichte zu schreiben.

Mein Perfektionismus kommt (wieder mal) in mir durch und ich überarbeite die Texte mehrfach, bis ich zufrieden bin. Sie sollen gleich von Anfang an einen ähnlichen Aufbau haben und vom Erzähl-Stil zusammenpassen.

Zumindest stelle ich mir das so vor. Ganz so einfach ist es dann nicht, da ich von zwei Kindern aktuell drei verschiedene Geschichten vor mir habe – wovon zwei wiederum auf ihren Urlaubs-Wünschen basieren und eine ist komplett ausgedacht. Da geht es um ein Einhorn, das mit dem Wohnmobil Urlaub macht.

Außerdem möchte ich sowohl ihre Art des Erzählens grundsätzlich beibehalten als auch den simplen Satzbau, wie ihn Kinder nun mal haben und verstehen. Es ist eine Sache, direkt mit Kindern zu sprechen und einfachere Satz-Strukturen zu verwenden, und eine komplett andere, plötzlich den gewohnten, eigenen Schreibstil nicht wirklich nutzen zu können.

Feedback-Gespräche von und mit Kindern

Als ich endlich zufrieden bin mit den Texten, rufe ich die Zwillinge einzeln zu mir in das Zimmer, in das ich mich zurückgezogen habe. Ich lese den Jungs ihre jeweilige Geschichte vor. Gleichzeitig lasse ich die Diktierfunktion auf dem Handy mitlaufen, um ihre Änderungswünsche nachher in Ruhe einarbeiten zu können. Ich habe ja noch keine Ahnung in welchem Umfang das sein wird. Auch wenn es nur kurze Geschichten sind. Wer weiß …

Es fällt beiden schwer, sich auf das Vorlesen zu konzentrieren. Einerseits finden sie es total toll, dass ich ihnen gerade ihre eigenen Geschichten vorlese. Andererseits sitzen wir gerade in einem Zimmer, in dem sie schon länger nicht mehr waren. Und da befindet sich zum Beispiel auch mein erst kürzlich gekaufter Hulahoop-Reifen. (Wichtiges Learning für die nächste Runde: Doch wieder einfach an den Küchen-Tisch sitzen und stattdessen den Mann mit dem anderen Kind in einen anderen Raum oder nach draußen schicken.)

Mit dem einen Zwilling unterhalte ich mich darüber, welche Eissorten es denn sein sollen, die in seiner Geschichte vorkommen. Nein, Wünsche werden mir jetzt keine genannt, denn „das sehen wir dann im Sommer“. So konkret ist offensichtlich schon die Vorstellung, dass wir dann mit dem Wohnmobil Urlaub machen. Ob sich das alles zeitlich ausgeht und ob wir bis dahin überhaupt schon mit dem Buch fertig sind, das bezweifle ich aktuell…

Die Aufnahme-Funktion des Handys lenkt übrigens zusätzlich ab. Mir ist klar, dass sie auch dann weiterläuft, wenn der Bildschirm dunkel wird. Doch auch wenn ich es beiden mehrfach sage, fangen sie an auf dem Smartphone rumzutippen. (Was wiederum mich ablenkt und irgendwann nervt.)

Wir haben es dann doch geschafft, dass ich die Geschichten komplett vorlesen durfte. Und sowohl meine Stimme als auch ihre Änderungswünsche sind auf der Aufnahme zu hören. Die ich dann nochmal vorspielen soll. Weil sie das so toll finden.

(Ich überlege gerade, ob ich neben der gedruckten Variante als Büchlein mit Klammerheftung auch ein Hardcover mit Fadenbindung daraus machen soll. Und zusätzlich ein schwarz-weiß gedrucktes Büchlein, das ausgemalt werden kann. Und wenn es die Zwillinge so freut, die Geschichten von den Aufnahmen zu hören, kann ich doch möglicherweise auch Audio-Dateien daraus machen und … Wie du siehst: Ich habe noch viel vor!)

„Hast du es dir etwa leichter vorgestellt?“

Das fragt mich mein Mann, als ich nach den ersten Text-Korrekturen wieder in die Küche komme.

Nein. Ja. Vielleicht. Ich weiß nicht so recht. (Ich bin gerade genervt und habe Hunger. Keine gute Kombination. Doch ich gehe nachher zum Mobility-Training und sollte davor nicht noch etwas essen.)

Auf dem Rückweg vom Training wird mir bewusst, was mich gestört hat. Dass es aktuell nämlich nur ein Projekt von mir und den Zwillingen ist und ich meinen Mann gar nicht wirklich mit einbezogen habe – außer ihm von der Idee zu erzählen. Das darf sich ändern.

Die Texte sind weiterhin mein Part. Dafür kümmert sich mein Mann um die Bilder. Welches Bildmaterial ich brauche und wie viele Zeichnungen es pro Geschichte werden sollen, besprechen wir dann auf Basis der von den Zwillingen freigegebenen Texten.

To be continued …

Was Oma und Opa plötzlich mit dem Projekt zu tun haben und wieso sich eine zusätzliche akustische Ebene für das Buch ergibt, erfährst du im nächsten Blog-Beitrag.


Übersicht Artikel-Serie
Teil 1: Wir erfüllen uns einen Kindheitstraum
Teil 2: Wie läuft ein gemeinsames Buch-Projekt mit Geschwister-Kindern ab?
Teil 3: Zusammenarbeit mit zwei 6-jährigen Co-Autoren: Herausforderungen & Lösungsansätze <= Du befindest dich hier!


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Wie läuft ein gemeinsames Buch-Projekt mit Geschwister-Kindern ab?

Als Grafikdesignerin habe ich in den letzten zwei Jahren ca. 15 Menschen dabei begleitet, ihr Buch zu veröffentlichen. Und ich habe innerhalb von 6 Monaten mein eigenes Buch geschrieben, gestaltet und im September 2021 herausgebracht.

Diese Erfahrungen helfen mir definitiv bei dem gemeinsamen Buch-Projekt mit unseren Kindern. Doch hier geht es dieses Mal nicht um erwachsene Menschen oder dass ich in erster Linie mich selbst motivieren müsste.

Meine Aufgabe ist es nun also, unsere bald sechsjährigen Jungs durch dieses Buch-Projekt zu begleiten. Sie bei der Stange zu halten. Aus ihren Ideen kleine Geschichten zusammen zu schreiben und mit von ihnen gemalten Zeichnungen zu ergänzen.

Ich habe eine grobe Idee bezüglich des Ablaufs. Doch wie mir schon der erste Tag gezeigt hat, darf ich hier seeehr flexibel sein und mich ganz auf den Rhythmus der Zwillinge einlassen.

Festlegung Thema und Inhalt des Buches

Ich möchte alle Geschichten in dem Buch unter das Thema Wohnmobil stellen. Passend zu dem Zweck, den das Buch erfüllen soll, nämlich uns Geld einzubringen für den gewünschten Wohnmobil-Urlaub. (Mal sehen, ob das so funktioniert, wie ich es mir vorstelle.)

Die Texte können sowohl die Vorstellungen der Jungs sein wie unser Urlaub ablaufen soll als auch ausgedachte Geschichten wie die von dem Einhorn namens Mama, das sich auch mit einem Wohnmobil auf den Weg in den Urlaub macht.

Aus den Text-Fragmenten, die mir die Kinder liefern, werde ich dann kleine Geschichten schreiben. So stehen die beiden nicht unter dem Druck, sich komplette und vor allem auch durchgängige Geschichten ausdenken zu müssen.

Die einzelnen Geschichten möchte ich dann mit Zeichnungen der Jungs ergänzen. Es soll ja in erster Linie ihr Werk werden. Und nicht das Werk eines Erwachsenen, wie so ein klassisches Kinderbuch eben aussieht. Sondern von Kindern für Kinder.

Dementsprechend werde ich auch die Texte formulieren. Kurze Sätze schreiben, so wie sie die Zwillinge formulieren würden. Wobei ich sie schon ein bisschen überarbeite. Das ist auch deshalb notwendig, weil die Gedanken der Jungs teilweise von einer Idee zur nächsten hüpfen und sie dann keine ganzen Sätze mehr bilden.

Wie ich zu den Geschichten komme …

Ich beginne damit, die Zwillinge zu befragen, welche Wünsche sie denn in Bezug auf unseren Urlaub mit dem Wohnmobil haben. Wo sie hinfahren wollen. Was wir dort machen. Und ich hake nach, um ein paar mehr Details dazu zu erfahren.

Es ist ganz wichtig, dass jeder für sich Zeit hat, weil sie sich sonst gegenseitig reinquatschen, total hibbelig werden und durch das immer schneller werdende Sprechtempo die Aussprache undeutlicher wird.

Somit setze ich mich mit jeweils einem Kind in Ruhe an unseren Esstisch und schalte auf dem Handy die Diktier-Funktion ein, um unser Gespräch aufzuzeichnen.

Die Idee mit „in Ruhe“ funktioniert zumindest etwa 5 Minuten gut, bis das andere Kind herrennt und auch etwas erzählen möchte. Ich versuche ihm zu sagen, dass er jetzt noch ein bisschen still sein und seinen Bruder sprechen lassen soll. Er ist nachher dran. Z1 ist etwas frustriert, weil er sofort loslegen möchte.

Ein bisschen hält er es aber doch noch aus. Als er dann dran ist, ist die Motivation erst einmal dahin und er möchte gar nichts erzählen.

Ich fange nochmal etwas weiter vorne an und frage, ob er denn noch weiß, weshalb wir das Projekt machen wollen. Da kommt die Begeisterung glücklicherweise zurück. Und so unterhalten wir uns darüber, was er mit dem Wohnmobil erleben möchte. Das ist etwas anderes als die Vorstellung von Z2, der hier dazwischen quatscht. Nach nicht einmal der Hälfte der Zeit hat Z1 keine Lust mehr. Wichtig ist ihm, dass er am Schluss noch „und Ende!“ aufs Handy sprechen kann.

Die erste Einheit hat gesamt mit beiden Kindern knappe 15 Minuten gedauert. Viel mehr habe ich auch nicht erwartet. Einfach nur auf dem Schoss von Mama zu sitzen und mit Mama zu reden ist gerade nicht so interessant wie quer durchs Zimmer zu toben.

… und was ich mit dem Material mache, das mir die Zwillinge zur Verfügung stellen

Ich werde mir also später die Aufzeichnungen in Ruhe anhören und aus den Gesprächen alles rausschreiben, was zu Geschichten werden kann. Morgen werde ich ihnen den jeweils aktuellen Stand vorlesen und sie fragen, ob sie mir noch mehr dazu erzählen wollen. Ob ich alles richtig verstanden habe. Ob es etwas zu ergänzen oder ändern gibt.

Und wenn sie Lust haben, können sie mir eine weitere Geschichte erzählen. Oder zur bestehenden Geschichte etwas malen. Die Bilder werde ich dann einscannen, vektorisieren und gegebenenfalls noch vorhandene weiße Stellen mit farbigen Hintergründen ausfüllen. (Fotos werden irgendwann pixelig, je nachdem in welcher Qualität sie vorliegen. Vektor-basierte Dateien können jedoch x-beliebig groß aufgezogen werden.)

Die Bearbeitung der Zeichnungen passiert dann natürlich auch in Absprache mit den Jungs, denn ihre Bilder sollen ja so sein, wie sie es sich vorstellen.

To be continued …

Wie es mit der Überarbeitung der Texte geklappt hat und welches die weiteren Schritte sind, erfährst du im nächsten Blog-Beitrag.


Übersicht Artikel-Serie
Teil 1: Wir erfüllen uns einen Kindheitstraum
Teil 2: Wie läuft ein gemeinsames Buch-Projekt mit Geschwister-Kindern ab? <= Du befindest dich hier!
Teil 3: Zusammenarbeit mit zwei 6-jährigen Co-Autoren: Herausforderungen & Lösungsansätze


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