In den letzten zwei Jahren durfte ich ca. 15 Personen dabei begleiten, ihre Bücher zu veröffentlichen. (Hier kannst du dir verschiedene Projekte anschauen: fertige Werke)

Meistens wurden mir grobe Daten genannt, bis wann das jeweilige Buch fertig sein sollte – beispielsweise „im Laufe des Monats x“ oder „zum Ende des Jahres“. Nur in seltenen Fällen war es ein ganz bestimmtes Datum, zu dem die Veröffentlichung stattfinden sollte.

Finde deinen passenden Tag!

Aus eigener Erfahrung weiß ich: Die Festlegung eines fixen Tages kann sehr hilfreich sein, um an einem Projekt wirklich dranzubleiben und ihm die notwendige Priorität einzuräumen.

Neben dem Schreib- und Veröffentlichungs-Prozess kann so ein bestimmtes Datum auch hilfreich für das Marketing sein. Beispielsweise um thematisch passende Blog-Artikel / Gast-Artikel zu schreiben oder für Podcasts / Zeitungen / etc. interviewt zu werden.

Doch wie findest du nun den für dich passenden Tag?
Für meine eigenen Buch-Projekte waren es zwei verschiedene Herangehensweisen, die ich genutzt habe.

Entweder ein dir persönlich wichtiges Datum …

Für mein erstes Buch „10 Wochen zu früh – Ein einschneidendes Erlebnis“ hatte ich mir meinen Geburtstag, den 2. September, als Veröffentlichungstag ausgesucht.

Dafür gab es zwei Gründe:
1. Ich wollte schon sehr lange ein eigenes Buch herausbringen. Und damit würde ich mir zu meinem 38. Geburtstag selbst ein Geschenk machen.
2. Ich erzähle in dem Buch meine Geschichte über Selbstvertrauen, Stärke und den Mut, mein Leben als Zwillingsmama und Unternehmerin so zu gestalten, wie es für mich richtig ist. Es ist also sehr persönlich. Und deshalb sollte es auch „mein“ Tag sein – ganz unabhängig von irgendwelchen vorab angedachten Marketing-Aktivitäten.

Mir war klar, dass ich mir während des Schreibens mindestens einmal überlegen würde, ob ich das Buch auch wirklich veröffentlichen soll. Denn damit würde ich mich nicht nur mir selbst und ein paar mir wichtigen Menschen gegenüber öffnen, sondern praktisch der ganzen Welt. Die Hosen herunterlassen. Mich nackig machen. Und somit würde ich mich nicht nur greifbar, sondern auch angreifbar machen.

Doch ich wusste, dass genau dann der richtige Moment dafür war es zu tun.
Einerseits für mich, um all meine Ängste, Zweifel, Trauer, Wut etc. der letzten Jahre zu verarbeiten. Ich wollte es dafür nutzen, um vor allem auch mir selbst Dinge und Verhaltensweisen zu verzeihen und alles mir nicht mehr Dienliche in Liebe loszulassen.
Und andererseits auch, um meinen Leser*innen ein Vorbild zu sein mit meiner persönlichen Geschichte. Um ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind, und um ihnen Mut zu machen, dass sie genau so richtig sind, wie sie sind, und ihr Leben so gestalten dürfen, wie es für sie richtig ist.

Und deshalb habe ich sowohl in verschiedenen Gesprächen als auch auf Social Media dieses Datum immer wieder kommuniziert.
Das führte übrigens auch dazu, dass im Juli die Zusage für eine Cover-Story bekam, die Mitte September gedruckt wurde. Somit war klar, dass ich meinem gewünschten Veröffentlichungsdatum bzw. der Veröffentlichung an sich nicht mehr auskommen können würde. Denn wenn ich es zeitlich nicht geschafft hätte, hätte das Lebensfreude Magazin keine Cover-Story gehabt. (Zum Artikel geht es hier entlang: „Geben Sie sich die Erlaubnis!“)

… oder einen internationalen Gedenk- bzw. Aktionstag

Für das gemeinsame Buch mit unseren Zwillingen – ein Buch von Kindern für Kinder – sollte es ein internationaler Tag sein, ganz konkret der Internationale Kinderbuchtag, der jährlich am 2. April stattfindet.

In dem Fall hatte ich das Thema Marketing schon ganz klar im Auge. Wir wollten den Kindern zeigen, wie toll es ist, ein komplett eigenes Buch zu kreieren. Und schlussendlich damit auch erstes eigenes Geld zu verdienen, um den beiden ihren Wunsch erfüllen zu können.

Eine Übersicht von internationalen Gedenk- und Aktionstagen kannst du zum Beispiel bei Wikipedia finden: zur Liste

Tatsächlich sind wir mit der Veröffentlichung des Buches noch nicht so weit wie geplant.
Das Timing war doch seeehr sportlich angesetzt. Es ist einfach ein riesiger Unterschied, ob ich relativ unabhängig bin, weil ich das Buch selbst schreibe und gestalte, oder ob ich mit erwachsenen Kund*innen arbeite oder ob es sich um ein Familien-Projekt handelt. (Ganz abgesehen davon, dass krankheitsbedingte Ausfälle überhaupt nicht mit eingeplant waren.)

Zwischenzeitlich ist das Projekt noch gewachsen. Neben dem illustrierten Buch an sich und der Ausmal-Variante wird es noch ein von meinem Papa komponiertes Lied und eine Hörbuch-Variante geben. Und ich habe schon einige kreative Ideen, wie wir für das Buch Sichtbarkeit generieren können.

Über den Verlauf des Projekts kannst du in meiner Blog-Artikel-Serie lesen, beginnend bei „Wir erfüllen uns einen Kindheitstraum“.

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Berechne das Timing: Rückwärts denken ist angesagt!

Um herauszufinden, ob das gewünschte Timing überhaupt für dich umsetzbar ist, musst du jetzt ausgehend von deinem gewünschten Datum rückwärts rechnen.

Ich gehe hier davon aus, dass es auch eine gedruckte Variante des Buches geben wird und nicht nur ein eBook.
Denn egal ob du lieber ein gedrucktes Buch in der Hand hältst für das du nicht extra noch ein Ausgabegerät benötigst oder ob du lieber flexibel bist und auf digitalem Weg gleich (d) eine ganze Bibliothek dabei hast: Bei deiner Veröffentlichung muss es nicht entweder oder sein!
Gerade wenn du über einen Print on demand-Dienstleister gehst, kannst du die verschiedenen Optionen nutzen und deine Kund*innen selbst entscheiden lassen, welche Variante sie kaufen möchte.

1. Entscheide dich für deinen Wunsch-Termin.

Entweder ein dir persönlich wichtiges Datum oder ein internationaler Gedenk- oder Aktionstag.

2. Soll die Produktion deines Buches bei einer Druckerei erfolgen oder möchtest du über einen Print on demand-Dienstleister veröffentlichen?

Wenn du dein Buch veröffentlichen möchtest um es als reines Marketing-Instrument zu nutzen, kann es Sinn machen, dein Werk von einer Druckerei in einer bestimmten Auflage selbst produzieren zu lassen. Dort hast du eine deutlich größere Auswahl bezüglich der Papiersorten und auch betreffend spezieller Veredelungstechniken wie beispielsweise partielle Lacke, Heißfolienprägung (inzwischen auch im Digitaldruck möglich!), etc. Wichtig: Je nachdem wie dein Buch gefertigt sein soll und um welche Menge es sich handelt, kann das zeitlich einen großen Unterschied machen.
Möchtest du hingegen, dass dein Buch auch in Buchhandlungen und über Amazon erhältlich sein soll, ohne dass du in Vorkasse gehen (= Geld ist erstmal gebunden) und anschließend den Versand selbst übernehmen musst (= zeitlicher Aufwand), könnte ein Print on demand-Dienstleister die richtige Variante für dich sein. Hier wird genau dann gedruckt, wenn jemand dein Buch bestellt. Wichtig: Das Upload-Datum ist nicht gleich das Veröffentlichungsdatum. Erst werden der Inhalt und die Druckdaten geprüft, bevor dein Buch über den Print on demand-Dienstleister erhältlich ist. Wenn du zu einem Wunsch-Datum veröffentlicht möchtest, wird teilweise eine gewisse Vorlaufzeit verlangt, zum Beispiel bei BoD müssen die Daten – egal ob Print oder eBook – 14 Tage vor dem Wunsch-Datum hochgeladen sein.

3. Wie wichtig ist dir vorab ein Probe-Druck?

Denn auch diesen gilt es in den Zeitplan mit einzuberechnen. Und für die möglicherweise notwendigen Korrekturen muss eventuell (d)eine Grafikdesignerin bereitstehen, falls du bei deinem Buch etwas siehst, das du noch angepasst haben möchtest.
Vielleicht reicht es dir, wenn du vom ausgewählten Papier vorab ein Muster bekommst, um es angreifen zu können. Gerade bei einer eigenen Auflage, die du von einer Druckerei produzieren lässt und bei der du viel Geld investierst, kann ein Probe-Druck sehr wichtig sein.
Bedenke auch, dass die Produktion eines Hardcovers, gegebenenfalls noch mit Fadenheftung und Lesebändchen, aufwändiger ist als ein Softcover mit Klebebindung – gerade wenn es sich um ein paar einzelne Exemplare handelt.

4. Soll die Druckfahne noch einmal Korrektur gelesen werden?

Bei der sogenannten Druckfahne handelt es sich um das bereits fertig gestaltete Buch. Wenn hier noch einmal ein Korrektur-Durchgang erfolgt, wird vor allem auf die Zeilen-Umbrüche geschaut, also ob die Wort-Trennungen am Ende der Zeilen stimmen. (Auch ich schaue beim Setzen des Buches auf die Zeilen-Umbrüche, jedoch bin ich keine Korrektorin.)
Manchmal sind auch Umformulierungen einzelner Sätze notwendig (natürlich immer in Absprache mit den Autor*innen), um zu verhindern, dass entweder die erste Zeile eines Absatzes alleine auf der vorherigen Seite steht oder die letzte Zeile eines Absatzes auf der nächsten Zeile landet.

5. Wie aufwändig darf die Gestaltung von Cover und Innenteil sein?

Hier kommt es einerseits darauf an um welches Genre es sich handelt und andererseits auch auf die Länge des Textes.
Reicht es, wenn die Kapitel-Anfänge besonders gestaltet werden? Oder braucht es innerhalb des Textes Hervorhebungen für Zitate, wichtige Schlüsselsätze, etc.? Sind auch Fotos, Illustrationen, Symbole, etc. notwendig, um beispielsweise den jeweiligen Inhalt zu visualisieren oder durch die Kapitel zu leiten?
Schau dir Bücher aus demselben Genre an und überlege dir, was dir besonders gut gefällt und was möglicherweise überhaupt nicht. Teile deine Gedanken so konkret als möglich mit deiner Grafikdesigner*in, damit du gut beraten werden kannst und die für dich passenden Vorschläge für die Gestaltung bekommst.

6. Brauchst du auch ein Lektorat oder ist nur ein Korrektorat notwendig?

Das Lektorat macht inhaltliche und stilistische Verbesserungsvorschläge. Teilweise kann es hier zu größeren Eingriffen in den Text kommen, deshalb sollte das Lektorat vor dem Korrektorat stattfinden.
Bei Letzterem geht es lediglich darum, Fehler zu entfernen – es wird also Zeichensetzung, Rechtschreibung und Grammatik geprüft.
Wenn es sich nicht um einen durchgängigen Text handelt, sondern die einzelnen Kapitel unabhängig voneinander und ohne Verweise untereinander lesbar sind, weil sie nicht aufeinander aufbauen, können Lektorat und Korrektorat parallel zum Schreibprozess ablaufen.

7. Wie lange brauchst du, um dein Buch zu schreiben?

Wie viele Zeichen bzw. Seiten soll dein Text umfassen? Bleibt abzüglich der oben genannten Punkte überhaupt genügend Schreibzeit für dich übrig? Herunter gebrochen auf die restlichen Wochen / Monate, wie viele Wörter musst du pro Tag schreiben, um den gewünschten Umfang zu erreichen? Ist das wirklich realistisch machbar?
Hast du bereits Texte in dieser Art geschrieben oder ist es ein komplett neues Genre für dich? Fällt es dir leichter regelmäßig für eine gewisse Zeit an deinem Buch zu arbeiten (beispielsweise jeden Tag gleich in der Früh 60 Minuten) oder kannst du stundenlang am Stück schreiben, wenn du mal im Flow bist?
Kannst du dich komplett auf dein Buch fokussieren oder läuft dieses Projekt gegebenenfalls neben einer Anstellung / deiner Selbstständigkeit / Kindern? Hast du dir auch notwendige Pausen eingeplant bzw. ist dir bewusst, dass manche äußere Umstände deinen Schreibprozess unterbrechen bzw. deutlich verlängern können?

8. Kennst du dein Warum, das dich trotz aller Herausforderungen dranbleiben lässt und dafür sorgt, dass du wirklich durchziehst und dein Buch zum gewünschten Zeitpunkt veröffentlichst?

So viele Bücher bleiben angefangen oder sogar fertig geschrieben in der Schublade liegen bzw. irgendwo auf dem Computer abgespeichert, weil… es gibt genügend Gründe.
Ein Buch zu schreiben und es vor allem auch herauszubringen, kostet dich Energie, Zeit und Geld. (Vom einen vielleicht mehr, vom anderen vielleicht weniger.) Wenn du dein Buch wirklich veröffentlichen möchtest, hol dir die Unterstützung, die du dafür brauchst!

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Mein Angebot für dich: ein kostenloses 20-minütiges Buch-Gespräch

Gemeinsam sprechen wir per Zoom unverbindlich über deine Buch-Idee und schauen, ob ich die richtige Buch-Mentorin / Buch-Gestalterin für dich bin und/oder wen aus meinem großen Netzwerk ich dir als (zusätzliche) Unterstützung empfehlen kann (Lektorat, Korrektorat, etc.).

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